Wirkungsmessung und Wirkungsmanagement

Was genau bedeutet Wirkungsmanagement? Warum ist es wichtig? Und wie fängt man an?

Wirkungsmanagement verstehen

Wirkungsmanagement ist der Prozess der Messung und Verwaltung der sozialen und ökologischen Auswirkungen, um diese zu maximieren und optimieren. Es basiert auf der Wirkungsstrategie (Impact Strategy).

Warum ist Wirkungsmanagement wichtig?

Ein Wirkungsmanagementkonzept hilft Ihnen Entscheidungen im Einklang mit Ihrer Mission zu treffen und die Effektivität, Verantwortlichkeit und Transparenz zu erhöhen. Ausserdem können Sie Ihre Wirkung klar kommunizieren, was wiederum Fördermittel von gleichgesinnten Partnern anlockt. Dies gilt für jedes Unternehmen.

Wirkungsmanagement ist nicht nur für Ihre Organisation von Vorteil, sondern wird auch immer mehr zu einer gefragten Praxis auf dem Markt. Immer mehr Unternehmen verfolgen ihren Gesamtbeitrag zu den UN Sustainable Development Goals (SDGs). Daher ist es für Investoren und Geldgeber von entscheidender Bedeutung, ein klares Verständnis Ihrer Wirkungsstrategie und -messung zu haben, damit sie angemessene Vergleiche anstellen und objektive Entscheidungen treffen können.

Wo anfangen?

Das Impact Management Project (IMP) bietet ein Forum für den Aufbau eines globalen Konsenses über wie die Auswirkung auf die Nachhaltigkeit gemessen, verwaltet und berichtet werden kann. Es verfügt über eine Gemeinschaft zum Austausch bewährter Verfahren und ein Netzwerk, das vollständige Messverfahren bereitstellt.

Mit Hilfe dieser Community hat das IMP den Konsens erzielt, dass die Wirkung anhand von fünf Dimensionen betrachtet und gemessen werden kann.

  • Was sagt uns, zu welchen Ergebnissen die Organisation beiträgt und wie wichtig diese Ergebnisse für die Begünstigten
  • Wer sagt uns, welche Begünstigten die Ergebnisse erfahren und wie unterversorgt sie waren, bevor sie mit dem Unternehmen zusammenarbeiteten.
  • Wie viel sagt uns, wie viele Stakeholders das Ergebnis erfahren, welchen Grad an Veränderung und wie lange sie das Ergebnis erfahren.
  • Contribution gibt Auskunft darüber, ob die Bemühungen eines Unternehmens zu Ergebnissen geführt haben, die wahrscheinlich besser sind als das, was sonst eingetreten wäre
  • Das Risiko gibt Aufschluss über die Wahrscheinlichkeit, dass die Wirkung anders als erwartet ausfallen wird.

 

Bilden Sie Ihre Rahmenbedingungen

Anbei finden Sie eine Liste der Schritte um Ihren Rahmen fürs Wirkungsmanagement einzurichten.

  • Entwickeln Sie Ihre Theory of Change, die als Grundlage für die folgenden Schritte dient.
  • Definieren Sie die Wirkungsziele
  • Führen Sie eine Stakeholder-Analyse durch
  • Wählen Sie Indikatoren aus
  • Analysieren, Berwerten and Überprüfen
  • Erstatten Sie Bericht über die erzielte Wirkung

Theory of Change & Wirkungsziele

Beginnen Sie zunächst mit der Theory of Change (TOC). Die TOC ist ein weithin akzeptiertes Modell für den Aufbau einer effektiven Wirkungsstrategie und für die Ableitung von Wirkungszielen.

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Sie sollten mit dem Ende beginnen, indem Sie die langfristigen oder indirekten Wirkungen eintragen, die Sie zu erreichen hoffen. Arbeiten Sie dann rückwärts, indem Sie die Zwischenergebnisse hinzufügen, die eine direkte Auswirkung Ihrer Aktivitäten haben. Wenn es für Ihre Organisation hilfreich ist, können Sie diese Ergebnisse mit Hilfe dieser Vorlage im IMP-Framework eintragen.

Überprüfen Sie, zu welchen langfristigen Wirkungen diese Ergebnisse beitragen, und stellen Sie sicher, dass sie aufeinander abgestimmt sind.

Stakeholder-Analyse

In Ihrer Stakeholder-Analyse sollten Sie Ihre Nutzniesser, Kunden, Partner, Gemeinden und alle anderen Personen ermitteln, die von Ihren Aktivitäten direkt oder indirekt betroffen sind. Es ist sehr wichtig, mit ausgewählten Stakeholdern zu kommunizieren und die möglichen Auswirkungen auf alle Stakeholder zu verstehen. Nachdem Sie die Stakeholder aufgelistet haben, sollten Sie Prioritäten setzen, welche Stakeholder für Ihre Aktivitäten von großer Bedeutung sind und daher bei Ihrem Wirkungsmanagement berücksichtigt werden müssen.

Auswahl der Indikatoren

Ihre Indikatoren sollten auf der Grundlage der von Ihnen getroffenen Annahmen ausgewählt werden. In Ihrer TOC werden Sie Annahmen treffen, wenn Sie von Ihren Outputs zu den Ergebnissen und von den Ergebnissen zu Ihren Auswirkungen übergehen. Für jeden Output oder jedes Ergebnis sollten Sie 1-2 Indikatoren festlegen, die sich alle auf Ihre langfristigen Auswirkungen beziehen sollten.

Wie wählt man geeignete Indikatoren aus?

Sie können Ihre eigenen Indikatoren erstellen oder standardisierte Indikatoren verwenden. Der IRIS-Katalog der Metriken bietet Metriken, mit denen Sie Ihren Beitrag zu den SDGs verfolgen können. Sie sollten diese Metriken nur verwenden, wenn es für Ihr Unternehmen sinnvoll ist. Sopact bietet ebenfalls nützliche Informationen zu Metriken für soziale Auswirkungen, und Guidestar ist für Non-Profit Organisationen nützlich.

Analysieren, bewerten, überprüfen und berichten

Nachdem Sie Daten gesammelt haben, müssen Sie diese im Hinblick auf die Wirkungsziele analysieren, überprüfen und bewerten. Entspricht die Wirkung Ihren Erwartungen? Wäre die Wirkung auch ohne Ihre Aktivitäten eingetreten?

Schliesslich ist es wichtig, Ihren Stakeholdern und der Öffentlichkeit über Ihre Wirkung zu berichten. Enthalten Ihre Daten Erkenntnisse, Entscheidungen und künftige Empfehlungen? Sie sollten auch mit Ihren wichtigsten Interessengruppen und Ihrem allgemeinen Ziel übereinstimmen. Die Bereitstellung von Fallstudien und das Erzählen von Geschichten helfen den Interessengruppen ebenfalls, Ihre Wirkung besser zu verstehen.

Beispiele für Wirkungsberichte

Die Entwicklung Ihres Wirkungsmanagements kann anfangs entmutigend erscheinen, aber mit der Zeit und etwas Übung wird es immer klarer. Ihre Theory of Change und die darin enthaltenen Komponenten werden sich im Laufe der Zeit wahrscheinlich ändern und weiterentwickeln, was normal ist. Wir möchten Sie mit diesem letzten Zitat von Sarah Linder, Managing Partner und Expertin für Wirkungsmanagement bei SEIF, verabschieden.

"Die Entwicklung Ihrer Wirkungsstrategie sollte keine Last sein, sondern Sie auf dem Weg zu mehr Wirkung unterstützen. Beginnen Sie einfach."

Weitere nützliche Ressourcen

Zertifizierungen

Ein weiterer möglicher Schritt ist die Zertifizierung der Wirkung durch eine externe Stelle. Ob eine Zertifizierung Ihr Unternehmen sinnvoll ist und welche Zertifizierung sich am besten eignet, muss für jede Firma individuell beantwortet werden.

Grundsätzlich ist es Sinnvoll eine Zertifizierung zu machen da folgender Mehrwert generiert werden kann:

  • Aktive Auseinandersetzung und kritische Reflexion des Geschäfts- und Wirkungsmodell
  • Vergleich mit Benchmark bzw. anderen Firmen
  • Regelmässiges Assessment
  • Erfüllen von gesellschaftlichen Transparenz- und Rechenschaftsanforderungen
  • Kann für die Kommunikation positiv genutzt werden

Neben dem möglichen Mehrwert sind für kleine Firmen oft die Kosten und das auswählen der "richtigen" Zertifizierung eine Herausforderung. Hier empfiehlt es sich abzuklären, welche Optionen es bei der Zertifizierung gibt. Oft gibt es auch günstigere Varianten für kleine Firmen oder Startups.

In der Schweiz können wir aktuell folgende zwei Zertifizierungen empfehlen, wenn es um eine allg. Zertifizierung der positiven Wirkung des Unternehmens geht: